YaCy 0.9 auf dem Linuxtag 2009
Mit Version 0.9 geht es nun wirklich flott in Richtung eines ersten Release mit der verdienten Eins am Anfang. Natürlich war YaCy auch dieses Jahr wieder auf Europas grösstem Open-Source Event, dem Linuxtag in Berlin zu bewundern und gleichzeitig eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten.
Angefangen mit einem sehr ansehnlichen und vor allem erschwinglichen Touchscreen-Terminal, dem eeeTop ET1602 von Asus über Installationen auf anderen ressourcenschonenden Rechnern wie der TEO-Serie von Christmann durfte die Suchmaschine zeigen was sie konnte. Diese schmucken kleinen Kistchen eigen sich sehr gut als kompakter Home-Server/Desktop, wie auch im Verbund als stromsparender, beliebig skalierbarer Cluster.
Beim Touchscreen-Terminal fällt natürlich zuerst auf wieviel intuitiver sogar die Bedienung so komplexer Oberflächen wie der von YaCy ist, man hat sofort den Reflex eine Aktion per Berührung dort auszufüren wo auch die Aufforderung dazu zu sehen ist. Bei wirklich intuitiven Oberflächen per Symbolen und Frage- und Antwortspiel ist eine Arbeit ohne direkte Bedienung sogar ineffizient.
Weiterhin legt YaCy auch Wert darauf auch auf stromsparenden Systemen performant zu laufen, momentan bietet sich dazu der Atom-Prozessor von Intel an, andere Lösungen beispielsweise mit ARM-Prozessoren bieten leider immer noch zu wenig RAM.
Damit wären wir gleich beim Speicherbedarf des Systems, der ist unverändert hoch, eine derart flotte, verteilte Suche lässt sich aber nur durch viel Arbeitsspeicher realisieren, Festplatten sind dazu immer noch zu langsam. Man sollte also darauf achten dass ein System auf dem YaCy laufen soll mindestens 2GB idealerwiese 4GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stellt. Damit kann man dann bist zu 50 Millionen URLs auf einem PC indexieren und hat gleichzeitig noch Speicher für Desktop-Anwendungen zur Verfügung. Ein YaCy System sollte nicht zu oft Arbeitsspeicher auf Festplatte auslagern müssen, also auch nur das zuweisen was auch physikalisch im Rechner eingebaut ist, ansonsten wird das Gesamtsystem sehr langsam. Bei Windows rechnet man 700MB-1GB für das Betriebssystem, bei Linux 256-512MB. Den Rest weist man dann YaCy bzw. Java zu, nachdem man natürlich den Bedarf anderer Anwendungen auch noch berücksichtigt hat.
Ein echtes Sahnestück ist die nun weiter ausgebaute Portalsuche, damit wird es möglich Internetforen oder Blogs eine sehr performante, externe Suche zur Verfügung zu stellen, die als besonderer Clou durch einen Mausklick mit anderen solchen Suchen vernetzt werden kann.
Ein Forenbetreiber kann also seinen Gästen eine Suche über sein Forum anbieten in der aber gleichzeitig auch Inhalte anderer Foren oder des gesamten Internets gefunden werden können. Über verschiedene Parameter natürlich rankingfähig, die eigenen Ergebnisse sieht man immer gerne zuerst, um nur ein Beispiel zu nennen.
Wie schon vor zwei Monaten bemerkt wird diese einzigartige Software nun auch für Normalanwender nutzbar, wenn noch ein klein wenig am Ressourcenbedarf gearbeitet wird ist das jetzt hochperformante System sicher bald in manchem Privathaushalt zu finden. Die dadurch zu erwartende Vielfalt einzelner Interessengebiete macht diese Form der Suche dann erst richtig interessant.
luke/mjs/yacy.net
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Interview mit Michael Christen: